Newsletter Januar
Liebe Mitglieder Das neue Jahr 2024 hat begonnen und wir sind mit viel Schwung rübergerutscht. Auf europäischer Ebene sprechen wir von der Liberalisierung des Marktes im Bahnverkehr, was zur Schwächung des Service Public in der Schweiz beiträgt. Da wird grosses Durchhaltevermögen und Verhandlungsgeschick unsererseits abverlangt. Im Inland wurden wir mit der Nachricht des Todes eines Rangiermitarbeiters konfrontiert. Am 13. November 2023 war eine Delegation des LPV im Weyermannshaus und wir haben mit verschiedenen Kollegen aus diversen Sparten gesprochen. Das Sicherheitsproblem vor Ort war ein sehr grosses Thema, welches wir noch vertiefter mit der Leitung SBB Cargo besprechen wollten. Wir werden dies nun mit noch mehr Druck als Schwerpunktthema einbringen. Im 2024 werden wir die Themen Gesundheitsschutz und Sicherheit des Lokpersonals bei allen EVUs in den Vordergrund stellen. Falls ihr noch mehr Informationen zu Situationen habt, welche zu einer Gefährdung eurer Gesundheit oder Sicherheit geführt haben, so meldet uns eure Beispiele an diese Mailadresse: . Besten Dank für eure Mithilfe, denn «Zusammen sind wir stark!» Hanny Weissmüller, Zentralpräsidentin LPV |
Information VPP-Kurse Die VPP-Kurse sind fast alle vollständig ausgebucht. Melde dich beim Zentralsekretär Marcel Maurer () für eine Eintragung auf die Warteliste. |
IPP SBB: Ein Schritt vorwärts, zwei zurück Das Projekt IPP, "Integrierte Produktionsplanung", ist eine grosse Baustelle, die uns schon seit zwei Jahren beschäftigt. Das Projekt hat zum Ziel, sowohl das Betriebsmaterial als auch das Personal in einem gemeinsamen Informatiksystem zu planen, zu verwalten und einzuteilen. Selbstverständlich erwartet und erhofft sich der Arbeitgeber ein gewisses Ausmass an Automatisierung und Flexibilisierung. Insgesamt muss der LPV feststellen, dass die heutigen Prozesse zur Führung und Einteilung des Personals ungenügend sind, wenig angewandt werden und von einem unglaublich wenig leistungsfähigen Informatiksystem abhängig sind. Sopre, um es beim Namen zu nennen, wurde vom LPV immer als schwerer Fehler betrachtet, und wir haben unsere Meinung nicht geändert. Insofern kann ein Projekt wie IPP als Versuch betrachtet werden, die Situation zu verbessern, indem eine zuverlässigere Planung erfolgt, die weniger häufige Änderungen erfordert und zu einer besseren Kommunikation mit dem Betriebspersonal führt. Doch die die Zeit vergeht, und immer weniger wird von den Problemen des Personals gesprochen als von Optimierungen, Einsparungen, Flexibilisierung und Wirtschaftlichkeit. Heute erscheint es schwierig, einen echten Vorteil für das Personal zu erkennen. Allenfalls lässt sich erhoffen, dass wir endlich eine Börse für den Tourenabtausch erhalten. Ansonsten ist eher die Rede davon, eine beträchtliche Anzahl von Stellen in der Planung/Verwaltung/Einteilung zu streichen, die jährliche Toureneinteilung abzuschaffen und die Dienstschichten so früh wie möglich, aber ohne verbindliche Fristen zuzuteilen. Mit anderen Worten: Ausser einem Papiertiger sehen wir nicht viel. Am Anfang bestand die Hoffnung, dass das Personal über eine geeignete Schnittstelle eine Art Selbsteinteilung machen könnte. Doch nun ist dies nicht mehr Bestandteil von IPP, sondern von einem anderen Projekt, das dieses Jahr starten soll. Je mehr Zeit vergeht, umso mehr befürchten wir, dass IPP zu einem Mittel wird, um uns wie lebendige Fahrzeuge auf den Schienen zu bewegen, lediglich unter Beachtung der Minimalforderungen von AZG und BAR. Es wird nichts unternommen, um die Bedürfnisse des Personals zu befriedigen, sondern diese Themen werden im Gegenteil in ein x-beliebiges Unterprojekt abgeschoben, während das Folgeprogramm von Sopre bereits ausgewählt ist und dessen Möglichkeiten und Grenzen bereits bekannt sind; dies alles erlaubt uns keinen Optimismus. In einer recht nahen Zukunft wird uns das neue Programm dazu zwingen, ernsthaft das Herzstück anzugehen, nämlich die Regelung der Arbeitszeit, und es zeichnet sich ab, dass die Peko die Vereinbarung übernehmen muss, die die Führung und Einteilung an ZFR wie auch an andere betroffene Bereiche bindet. Wir sind überzeugt, dass das harte Verhandlungen werden, und nur der Einsatz von uns allen wird es möglich machen, dass es nicht zum absehbaren Rückschritt kommt, sondern dass wir eine angemessene Anerkennung unserer Berufe, unserer Würde, unseres Rechts auf ein Privatleben und auf unsere Gesundheit erhalten. |
Projekt KoA – SBB Personenverkehr Wie im Herbst 2023 bereits kommuniziert, hat sich der LPV, zusammen und in Absprache mit dem ZPV, gegen eine Teilnahme im Soundingboard des Projektes «Kundenorientierter Abfahrtsprozess (KoA)» ausgesprochen. Dies weil die dazumal vorgestellten Ideen zur Weiterentwicklung des Abfahrtsprozesses grundlegende und aktuell geltende Sicherheitsprozesse aufzuweichen drohten. Dagegen hat sich der LPV zusammen mit dem ZPV vehement gewehrt. Nach intensiven Kontakten mit den Leitungen ZFR und KBC konnte erreicht werden, dass das Ziel, diese grundlegenden und gewohnten Sicherheitsstandards nicht anzutasten, im Projektauftrag festgeschrieben wurde. Nach dieser Klarstellung von Grundanforderungen hat sich der ZA LPV bereit erklärt das Projekt im Soundingboard nun doch zu begleiten. Eine erste Sitzung dieses Soundingboards fand am 19. Dezember 2023 statt. Seitens LPV wurde dabei darauf hingewiesen, dass eine Grundvoraussetzung für einen angepassten Abfahrtsprozess mit digitaler Unterstützung, zu jederzeit zu 100% verfügbare Kommunikationskanäle sind. Aus heutiger Erfahrung mit den bestehenden Kommunikationsvarianten ist dies nicht der Fall. Zudem bestehen auch einige technische Unzulänglichkeiten, wie z.B. zu lange Türschliesszeiten beim Rollmaterial des Fernverkehrs. Eine weitere Begleitung des LPV im Soundingboard dieses Projekts hängt nun sehr stark davon ab, wie die eingebrachten Themen im weiteren Verlauf Einfluss auf das Projekt haben werden. |
Übergabe Resolution «Fanzüge» Am Mittwoch, 20. Dezember 2023 übergab eine Delegation des SEV-LPV der Leitung Personenverkehr Produktion am SBB Hauptsitz in Bern Wankdorf die an der Delegiertenversammlung vom 31. Oktober 2023 verabschiedete Resolution «Transport von Fussballfans mit Forderungen für mehr Sicherheit für das Bahnpersonal und andere Reisende». Für weitere Informationen: Transport von Fussballfans: SEV fordert mehr Sicherheit für Personal und Reisende : SEV-Online |
Aktionen LPV Luzern Auch in diesem Jahr hat der LPV Luzern wieder eine Weihnachtsaktion geplant und durchgeführt. An allen LP-Standorten vom LPV, das heisst in Luzern, Arth-Goldau, Beinwil, Erstfeld und Zug, haben wir Werbeartikel, Erdnüssli, Schoggi sowie Anmeldetalons hingelegt. Ausserdem zeigen wir mit dieser Werbeaktion eine grosse Präsenz, dass wir jederzeit für unsere Mitglieder da sind. Beim Aufbauen der Werbetische war es schön, da wir mit einigen Lokführern in ein Gespräch gekommen sind. Wir hoffen, dass wir so wieder ein paar Neumitglieder gewinnen konnten für den LPV Luzern. |