Newsletter November

Am 31. Oktober führten wir unsere alljährliche Delegiertenversammlung durch. Dieses Jahr lud die Sektion BLS auf den Thunersee ein, das Schiff MS Schilthorn war die Location. Es konnten rund 80 Teilnehmer begrüsst werden. Als Gäste durften wir den CEO BLS Daniel Schafer, den Leiter Zug- und Lokpersonal BLS Roger Bhend, den Präsident SEV Matthias Hartwich und den Vizepräsident SEV Christian Fankhauser willkommen heissen. Die verschiedenen Referate waren sehr interessant und die Teilnehmer hatten auch die Möglichkeit Fragen zu stellen. Nach einem ausgezeichneten Mittagessen wurde der Tag mit den Anträgen fortgesetzt. Es wurden über 20 Anträge behandelt. Auf Wunsch vieler Delegierter wurden dieses Mal nur noch Anträge mit Wortmeldungen behandelt. Am Ende hat sich herausgestellt, dass dieses Verfahren nicht zufriedenstellend ist und wir nächstes Jahr wieder jeden Antrag einzeln behandeln werden. Die Anträge und derer Bearbeitung sind für alle Mitglieder auf unserer Homepage ersichtlich. Wir durften auch 2 Resolutionen behandeln. Eine betrifft der Lokpersonalmangel bei der Zentralbahn und der andere die Fanzüge. Auf jeden Fall blicken wir auf eine schöne Versammlung zurück, bestückt mit vielen Anträgen und zwei Resolutionen, welche nun vom Zentralvorstand in Zusammenarbeit mit dem SEV vorangetrieben werden.

Herzlichen Dank an alle Mitglieder, denn zusammen sind wir stark!

KooSignalisierung – Enable JavaScript to view protected content.

Auch dieses Halbjahr fand die KooSignalisierungssitzung statt. Folgende Themen wurden behandelt:

Langsamfahrstellen: Wichtig zu wissen: die Langsamfahrstellen werden bei der ersten Montage von Infra kontrolliert und abgenommen. Bei mehreren Bauphasen wird der Besteller/das Bauteam instruiert, um die Lafa’s selbst aufstellen zu können. Eine weitere Kontrolle wird nur aufgrund ESQ/Meldung an BZ angeordnet. Geht eine Meldung ein, so sollte diese innert kurzer Zeit behoben werden (Grundsatz ist 1 Stunde, kann aber mehrere Stunden dauern, je nach Ausmass). Wichtig bei ESQ oder Meldungen an den Fahrdienst: Wo und Wann ist der Fehler entstanden und wie war die Lafa falsch signalisiert.

Perronlänge zu kurz: Hier gibt es drei mögliche Fälle, wie es dazu kommen kann:

  1. Die Jahresplanung bestellt und ist für die Kontrolle oder eventuelle Massnahmen wie das Absperren von Türen zuständig
  2. Betriebliche Änderung, also Gleisänderung: BZ ist für die Kontrolle der Perronlänge zuständig
  3. Ausserplanmässiger Rollmaterialtausch – Sache des EVU und Wagenlenkung die Eignung abzuklären.

Sollte euch etwas Derartiges passieren stehts eine ESQ-Meldung tätigen.

Flamatt Fahrtrichtung Flamatt Dorf: Hier kann von Seiten Infrastruktur keine Verbesserung gemacht werden. (Ausser eventuell ein Abriss des Bahnübergangs). Zusätzlich haben wir die Meinung des PEX BLS eingeholt:

  1. Die Situation mit Abfahrt bei Warnung (Signal B1) und anschliessendem Gefälle (34‰) ist nicht optimal, aber durchaus zumutbar.
  2. Es ist kein betrieblicher (zeitlicher) Druck vorhanden. Das Lokpersonal könnte demnach auch warten, bis das Signal B1 «Ausführung 50» zeigt (=Barriere zu und Signal E21 offen)
  3. Optimal wäre, wenn die Barrierensteuerung so angepasst würde, dass spätestens bei der Abfahrtszeit die Barriere geschlossen ist und somit das Signal B1 offen.
  4. Wir können aber auch mit der aktuellen Situation leben

Flamatt Dorf ETCS L1LS: Bahnübergang direkt hinter dem Signal: Dies stellt aufgrund Vorgaben, TSI Normen und SIOP Prüfung keine Gefahr dar. Gut zu wissen: als Kollisionspunkt gelten nur mögliche Schienenfahrzeuge und keine Strassenfahrzeuge. Der Bremsweg in Flamatt würde zwar zu einer Kollision führen, jedoch mit sehr kleiner Geschwindigkeit.

Dunkle Signale am Beispiel Hauenstein: Vorsignale, welche Fahrbegriff 1 ankünden oder ausführen, geben kein Signal von sich, selbst wenn sie dunkel sind, da davon keine Gefahr ausgehen kann. Diese werden so belassen und gebaut. Sollte nun aber eine Ankündigung oder gar eine Warnung signalisiert werden, diese aber aufgrund eines Lampendefektes dunkel sein, so MUSS das Signal eine Warnung abgeben. Dies entspricht dem Sicherheitskonzept und ist auch ohne Störfall normal. Ein Hinweis mit der Signalisation „Streckenpunktstörung“ wäre irreführend, da diese für die Balisenstörung gedacht ist.

Solltet ihr Fragen zu einzelnen Punkten, andere Anliegen oder selbst einen Fall melden wollen, könnt ihr gerne mit mir Kontakt aufnehmen unter Enable JavaScript to view protected content.

Für eure eingereichten Fälle möchte ich mich herzlich bedanken!

Christoph Erker, Zentralvorstandsmitglied LPV

Lokführermangel RhB

Am 28.09.23 fand der Sozialpartner-Austausch zwischen den Gewerkschaften und der RhB statt. Hauptthema war der Lokführermangel. Zur Verbesserung der Situation wurden folgende Massnahmenbeschlossen:

  • Leistungstransfer auf die Strasse
  • Ausfall von Leistungen
  • mehr Klassen = Ausbildungsoffensive
  • Personalmiete
  • Lokführer mit VTE-Ausweis sollen nach Möglichkeit mehr Touren übernehmen
  • Verzicht auf Bahnersatz-Angebote
  • Erhöhung der Prämie «MA werben MA» für neue Lokführer und Umschuler
  • Gratis-Parkplätze fürs Lokpersonal im Schichtdienst
  • Zusammenarbeit mit dem LPV für Vorbereitung auf die periodische Prüfung
  • bezahlte Lernzeit für MA ab 60 Jahren für die periodische Prüfung
  • Reduktion der Übernachtungen
  • Wegfall von Rangierdiensten für zwei Jahre
  • Erhöhung der Funktionszulage für Praxisausbildner
  • Teilzeitgesuche, respektive ZAT-Tage, werden einzeln angeschaut und nach Möglichkeit und Gespräch mit dem Mitarbeiter bewilligt.

Trotz den beschriebenen Massnahmen wird es noch mindestens zwei Jahre dauern, bis mit einem ausgeglichenen Personalbestand gerechnet werden kann.

Unbestritten ist: Die Situation ist für alle Beteiligten unbefriedigend und belastend. Dementsprechend haben wir mehrfach betont, dass die Fürsorge gegenüber dem bestehenden Personal nicht vergessen werden darf. Denn nur zusammen kann die Situation gemeistert werden! Wir haben vereinbart, uns regelmässig zu treffen, um die Erfolge der Massnahmen zu beobachten und allenfalls darauf zu reagieren.

Folgende weitere Themen wurden besprochen:

  • Zum neuen Mitarbeiterdialog (ehemals MAG) sollen im Moment nur die Lokführer eingeladen werden, welche nicht im Durchschnitt sind. So können viele Stunden eingespart werden und die Leiter Lokführer, können mehr Touren übernehmen.
  • Der zweite Weiterbildungstag kann freiwillig bezogen werden und mittels E-Learning durchgeführt werden.

Zusätzlich zu all diesen Themen stehen schon bald die Lohnverhandlungen vor der Tür. Wir informieren weiter über die Forderung an die RhB, sobald sie bekannt ist.

Stopp! - Diskriminierung, Mobbing und Belästigung  

Fühlst du dich davon betroffen?   

Die SBB möchte verstärkt dagegen angehen. Dies unterstützen wir sehr. Ohne konkrete Meldungen ist dies aber sehr schwierig. Deshalb wird zwischen dem 13.November und dem 8. Dezember 2023 eine Umfrage durchgeführt. Die Antworten werden anonym von einem externen Forschungs- und Beratungsunternehmen ausgewertet. Sie werden der SBB in zusammengefasster Form, ohne Rückschlüsse auf Einzelpersonen, übergeben.  

Nur gemeinsam können wir gegen Mobbing in allen Formen, Belästigungen sexueller oder persönlicher Natur und Beleidigungen vorgehen. Es muss eine Nulltoleranz umgesetzt werden. Deshalb helft mit, wenn ihr euch betroffen fühlt oder solche Vorkommnisse im Arbeitsumfeld mitbekommt.  

Gemeinsam können wir dies erreichen - gemeinsam sind wir stark! Deshalb: Macht mit bei der Umfrage von der SBB.  

(Bei Fragen zur Anonymität wendet euch direkt an icommit: 043 266 88 77, Enable JavaScript to view protected content..) 

Hot-Dog-Aktion vom 16. Oktober 2023 in Genève

Am 16. Oktober führten die Unterverbände LPV, ZPV und RPV eine gemeinsame Hot-Dog-Aktion in Genève durch. Von 10 bis 15 Uhr standen die Verantwortlichen der Unterverbände den Mitgliedern und Interessierten zur Verfügung und alle erfreuten sich dem reichhaltigen kulinarischen Angebot. Es war ein sehr animierter Anlass. Es wurden viele Gespräche geführt und ein reger Austausch fand ebenfalls statt. Anliegen und Erkenntnisse konnten von den Standbesuchern direkt den Verantwortlichen weitergegeben und diskutiert werden.

Situation GBT

Hier ein Update zur Situation, in der sich die Lokführer SBB P nach der Entgleisung eines Güterzuges im Gotthard-Basistunnel am 10. August befinden haben, siehe den Beitrag im LPV-Newsletter vom Oktober.

Nach Interventionen zuerst der LPV-Sektion Ticino, dann des LPV-Unterverbands und der Gewerkschaft SEV wurden ab dem 16. Oktober keine Touren Chiasso-Zürich-Chiasso über die Bergstrecke mehr geplant, mit nur mickrigen 20 Minuten Arbeitsunterbruch. Neu sind solche Dienste mit mindestens 47 Minuten Pause geplant, die je nach Schicht in Zug, Arth-Goldau oder Zürich gezeichnet ist. Darüber hinaus sind seit dem 16. Oktober in den Fernverkehrstouren keine kurzfristigen Änderungen des Dienstanfangs oder -endes im Zusammenhang mit der faktischen Sperrung des GBT für den Personenverkehr zu verzeichnen. Die Sektion LPV Ticino beobachtet die Situation weiterhin.

Cargotagung vom 11.10.2023

Am 11. Oktober 2023 fand die erste Cargotagung statt. Sie stand unter dem Motto «Wandel kritisch begleiten».

«Gegen die Digitalisierung zu sein, ist nicht der richtige Weg. Die Veränderungen müssen begleitet werden» - Hanny Weissmüller, Zentralpräsidentin LPV.

Der ganze Artikel kann unter folgendem Link gelesen werden:

https://sev-online.ch/de/aktuell/kontakt.sev/2023/wandel-kritisch-begleiten-202313-261316/