Newsletter Dezember

Informatiktools

Informatiktools sind aus meiner Sicht unterstützende Werkzeuge für den Arbeitsalltag. Hilfsmittel, damit wir unsere Arbeit besser erledigen können. Inzwischen befinden wir uns in einem Werkzeugdschungel und es ist immer schwieriger, zu wissen, welches «Tool» uns jetzt in welcher Situation helfen sollte. Ich verbringe viel Zeit mit Updates und Erlernen neuer Werkzeuge. Themen, welche sicherheitsrelevant sind, rücken in den Hintergrund. Bei BLS Cargo wurde ein solches Hilfsmittel eingeführt. Wahrscheinlich zu wenig in der Fläche getestet und eventuell von den Projektmitarbeitern unterschätzt, was im Betrieb berücksichtigt werden muss. Vor einigen Wochen fiel bei SBB Personenverkehr das LEA und das LEA Print aus. Das Lokpersonal fuhr nach RADN und der Fahrplan blieb stabil. Dass die Züge sicher und pünktlich fahren, ist vor allem dem Flächenpersonal gedankt, welches eine hohe Flexibilität und Professionalität an den Tag legt, damit die Kunden an ihr Ziel kommen oder ihre Waren erhalten.

Das Wissen und die Erfahrung sind in unserem Beruf elementar und wir sollten die Informatik wieder an die richtige Stelle setzen, nämlich als Unterstützung bei Routinearbeiten oder in schwierigen Situationen. Dass das Personal als Hilfsmittel für die Informatik fungiert, ist keine richtige Anwendung und führt zu Abhängigkeiten, welche dem reibungslosen Betrieb schaden.

Ich wünsche allen Mitgliedern Frohe Weihnachten, einen guten Rutsch ins 2024 und den Blick weg von Bildschirmen in Richtung der Weiten unserer schönen Schweiz.

Hanny Weissmüller, Zentralpräsidentin LPV

Zentralbahn

Bei der Zentralbahn fehlt es an Lokpersonal. Das sieht offenbar die Geschäftsleitung nicht als dramatisch an. Deshalb hat sich der LPV Zentralbahn entschlossen, an der DV LPV vom 31. Oktober eine Resolution zu diesem Thema verabschieden zu lassen. Das Personal muss nun endlich entlastet werden!

Am 1. Dezember fand in Luzern die Übergabe der Resolution an den Geschäftsleiter der Zentralbahn, Michael Schürch, statt. Anwesend waren unsere Zentralpräsidentin LPV Hanny Weissmüller, der Gewerkschaftssekretär SEV, Toni Feuz, sowie Mitglieder der LPV-Sektion.

Herzlichen Dank Hanny für dein Kommen!

Weitere Infos (nur auf Deutsch):
https://sev-online.ch/de/aktuell/kontakt.sev/2023/zb-braucht-mehr-lokpersonal-202315-267219/

Barbara Gutfleisch, Präsidentin LPV Zentralbahn

Rück- und Ausblick – LPV Frauen

In diesem Jahr war es mir sehr wichtig, dass wir im Bereich der Belästigungen einen Schritt vorwärtskommen. Unser Wunsch war schon lange, dass es zu diesem Thema eine Umfrage geben wird. Nur wenn etwas messbar gemacht wird, kann es kontrolliert und eine Verbesserung kann gefordert werden. Dass dies bei der SBB nun möglich war, freut mich sehr. Allein die Umfrage hat einigen von uns geholfen, Missstände in diesem Bereich zu melden. Danke für euren Mut! Und danke an alle, die bei der Umfrage mitgemacht haben. Für mich ist dieses Thema noch nicht abgeschlossen. Ich werde dranbleiben, damit die Nulltoleranz in diesem Bereich nicht nur geschrieben steht sondern umgesetzt wird.

Für das nächste Jahr ist es mir aber ein grosses Anliegen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Sozialleben besser umgesetzt wird. Es ist eine Forderung von Women in Rail, der europäischen Vereinbarung, welche von der SBB und der BLS unterschrieben wurde. Unser Sozial- und Familienleben muss planbar sein. Sei dies mit Wunscharbeitstagen, fixen Freitagen, Schichtlagenwunsch oder anderem. Meldet euch bei mir, wenn es zu Problemen kommt, damit wir dies konkret angehen und für alle verbessern können.

Ich bleibe dran. Gemeinsam mit euch. Ich freue mich darauf.

Esther Weber - Fachgruppenleiterin Frauen

LPV BLS Werbetag

Bei schönstem, schon fast spätsommerlichem Wetter veranstaltete der LPV BLS den zweiten Werbetag im Jahr 2023, wiederum vor dem Personalzimmer auf der Parkterrasse in Bern. Getreu dem Motto „äs bitzli stinke mueses“, war der von unserem Werbeobmann super organisierte Chäsbrägel ein voller Erfolg! Neben dem bereichernden Austausch mit Mitgliedern und potenziellen Mitgliedern, konnten vor Ort auch neue Mitglieder gewonnen werden, was uns natürlich ausserordentlich freut. Aus der Zentrale kompetent unterstützt wurden wir vom Gewerkschaftssekretär Toni Feuz.

Aktion der Sektion LPV Biel

Am 23. November haben die örtlichen Sektionen von LPV und ZPV wiederum eine Aktion im Personalrestaurant des Bahnhofs Biel durchgeführt. Dieser Ort ist dafür ausserordentlich gut geeignet, weil sehr viele Personen aus verschiedenen Berufsgruppen vorbeikommen.

Wie schon beim letzten Mal ging es darum, mit Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen und zu hören, was sie bei der Arbeit beschäftigt und welche Anliegen sie haben.

Es wurden viele verschiedene Themen angesprochen. Am meisten beschäftigt die Leute die Arbeitsorganisation, die immer öfter zum Nachteil der Betroffenen ausfällt (Tourenänderungen, zu wenig Zeit, um die zugewiesenen Aufgaben zu erfüllen, kurzfristige Umstellungen ohne Informationen...) sowie die Lohnerhöhungen, die immer noch tiefer ausfallen als der Anstieg der Lebenshaltungskosten.

Ebenfalls anwesend war Gewerkschaftssekretär René Zürcher, um juristische und weiterführende Fragen der Kolleginnen und Kollegen zu beantworten.

Wir ziehen eine sehr positive Bilanz zu diesem Anlass; wir sind überzeugt, dass wir die beste gewerkschaftliche Arbeit für die Kolleginnen und Kollegen leisten können, wenn wir zu ihnen gehen, um ihre Anliegen und Sorgen am Arbeitsplatz zu hören.

Sélim Taboubi – Sektionspräsident LPV Biel/Bienne

Teilzeit Lokpersonal SBB-Personenverkehr – Information von Daniel Waldburger

Bei einer Überprüfung der Arbeitsanweisung «Teilzeit Lokpersonal» wurde dank eines Hinweises eines LF-Kollegen festgestellt, dass die Kürzungsformel der Teilzeittage unter Punkt 8.3 angepasst werden muss. Dies betrifft die Lokführer mit dem Teilzeitmodell «Grundmodell».

Bei der Kürzungsformel gemäss Arbeitsanweisung «Teilzeit Lokpersonal» werden für die Kürzung die gekürzten Ruhe- und Ausgleichstage aufgerechnet, nicht jedoch die gekürzten Ferientage. Gemäss GAV Ziff. 78 Abs. 2 bzw. 3 wird der Ferienanspruch erst ab 90 Abwesenheitstagen aus gesundheitlichen Gründen oder obligatorischem Dienst bzw. ab 30 Tagen aus unbezahltem Urlaub gekürzt. Im Ergebnis führte dies dazu, dass die Formel eine Abwesenheit von mehr als 90 bzw. 105 Tagen nicht berücksichtigt hat und die Anzahl Teilzeittage bei den genannten längeren Abwesenheiten «überkürzt» wurde.

Die Arbeitsanweisung wird per 22.11.2023 angepasst, die Kürzungsformel wird rückwirkend per 01.01.2023 korrigiert, so dass die gekürzten Ferientage nun mitberücksichtigt werden. Da die «Überkürzung» in der aktuellen Formel wie oben beschrieben erst ab dem 105. Abwesenheitstag (die ersten 90 Tage bei Abwesenheiten gem. GAV Art. 78, Abs. 2 führen nicht zur Ferienkürzung) wirksam wurde, sind nur eine Hand voll Personen betroffen. Die tangierten Personen (tiefe einstellige Zahl) und deren Führungskräfte werden direkt über allfällige Anpassungen im PSN informiert.

GAV-Konferenz SBB Personenverkehr/Cargo – Unterstützung des LPV mittels Resolution

Resolution des LPV Schweiz zuhanden Verhandlungsgemeinschaft SEV

Mit grosser Ernüchterung haben wir heute vom Angebot der SBB für die Lohnverhandlungen Kenntnis genommen. Wir sind enttäuscht, aber auch frustriert darüber, auf welche Position die SBB sich stellt. Wer in einem Teuerungsumfeld nicht erkennt, dass die Lebenshaltungskosten für alle steigen, hat den Bezug zur Realität verloren. Eine Nullrunde bedeutet für alle Mitarbeitenden der SBB faktisch einen Lohnabbau und im Weiteren ein Wortbruch für die Umsetzung der versprochenen Lohnaufstiege für unsere jüngeren Kolleg:innen.

Wir Lokführer:innen des LPV stellen uns vehement und solidarisch hinter die Forderungen der GAV-Konferenz. Wir verlangen Respekt und werden eine Nullrunde nicht akzeptieren!

Wir führen Züge bei jedem Wetter und bei jeder Tages- und Nachtzeit. Ohne uns steht die Schweiz still. Wir verlangen Anerkennung für unsere Leistungen und wollen eine faire Sozialpartnerschaft mit unserem Arbeitgeber leben. Wir stehen ein für alle Kolleginnen und Kollegen und sind bereit für ein faires Resultat zu kämpfen.

Ressorttagung SBB-Personenverkehr & SBB Cargo

RailCube Einführung – BLS Cargo

Werte Kolleginnen und Kollegen

Bekanntlich hat Cargo am 20. November ein neues Einteilungssystem eingeführt. Mit einem so unausgereiften System in den operativen Betrieb zu gehen ist schon fast fahrlässig. Dass Vor- und Nachleistungen nicht abgebildet werden können, entspricht nicht gesetzlichen Vorgaben gemäss AZG. Für uns weit schlimmer ist jedoch, dass offenbar die Verrechnung zwischen RailCube und Railopt nicht sichergestellt sei. Wir empfehlen euch dringend, euch eure geleisteten Arbeitszeiten zu notieren und die Zeitabrechnung genau zu kontrollieren.

Präsidium Sektion BLS

Tourentausch – SBB Personenverkehr

Jede*r Lokführer*in hat bereits mit einer*einem Kollegin*en ein Tour getauscht. Ob mündlich, mit einer Tafel, WhatsApp oder quai1.net - keine Lösung ist perfekt.

Als Hauptnachteil dieser Systeme erweist sich der Mensch. Es kommt häufig vor, dass ein Fehler gemacht wird, der sich manchmal später in der Einteilung niederschlägt. Oder einfach, dass kein Nutzer den Wunsch erfüllen kann.

Um die Situation zu verbessern, wurde eine neue Website entwickelt. Seine Hauptfunktionen sind :

* Urlaub beantragen ;

* Tour tauschen;

* Einen Tendenz mit mehreren Personen austauschen.

Das System prüft automatisch, ob ein Tausch legal ist, und bringt die richtigen Personen zusammen.

Leider ist es nicht möglich, den Inhalt der Tour zu überprüfen. Eine solche Funktionalität zu implementieren, würde gegen die Nutzungsbedingungen für die IT-Tools der SBB verstossen.

Für Nutzer funktioniert das folgendermassen :

* Ein Wunsch wird gestellt;

* Das System sucht alle Personen, die den Wunsch erfüllen können;

* Nutzer, die helfen können, werden gewarnt ;

* Sobald der Wunsch akzeptiert wurde, wird der Antragsteller benachrichtigt und bestätigt den Austausch ;

* Eine E-Mail wird mit den richtigen Informationen und Empfängern erstellt;

* Das System überprüft, ob der Wunsch durch die Einteilung korrekt umgesetzt wird.

Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen und kann potenziell Unzulänglichkeiten aufweisen, aber die Chance besteht darin, es in größerem Umfang einzusetzen, um es robuster zu machen und potenzielle Probleme, auf die die Nutzer stoßen, zu beheben.

Die erste Testphase wird auf die westliche Region unter https://quai1.pherjung.ch beschränkt sein.

Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen haben, zögern Sie nicht, mir zu schreiben: patrick.hervieux [AT] sbb.ch

Tour de Suisse Cargo 13. November 2023 – Weyermannshaus, Bern

Am 13. November war der LPV/SEV in Bern Weyermannshaus zu Gast. Die anwesenden Kollegen und Kolleginnen hatten die Möglichkeit ihre Meinung kundzutun. Die Stimmung war aus meiner Sicht angespannt. Die Kollegen und Kolleginnen leisten eine höchst professionelle Arbeit, bemängeln aber die fehlende Unterstützung durch SBB Cargo.

Es brauchte nur die Frage nach "Willy/Orca" und die Unzufriedenheit brach hervor. Weder eine geeignete Ausbildung für die App noch eine Unterstützung durch die Führung SBB Cargo war und ist vorhanden!

Leider spricht es nicht für Professionalität, wenn es keine richtige Anleitung gibt, die Geräte zu spät freigeben werden und die Einarbeitung während eines Dienstes unter Zeitdruck erfolgen muss. Eine Einarbeitung während den Ferien, aufgrund schlechter Planung, ist auch unwürdig.

Es scheint, das SBB Cargo vermehrt auf das Prinzip Hoffnung setzt! Eine Hoffnung, dass das Personal das Schiff schon nach Hause rudert. Eine solche Haltung ist schon eher fragwürdig, wenn gleichzeitig die Lohnverhandlungen eher zähflüssig verlaufen.

Einen weiteren Aufschrei möchte man machen, wenn die Cargo Leitung, mit all den Problemen mit Orca/Willy, davon spricht; Zitat: "Die Analysen haben ergeben, dass zu keiner Zeit unsichere Zustände bestanden haben" 

Falsche Angaben der Last, der Bremsreihe, der Reihung oder der Geschwindigkeit sprechen eine andere Sprache. Sicher ist anders.

Der LPV verlangt von SBB Cargo, gemachte, protokollierte Abmachungen einzuhalten. Lokomotiven mit der automatischen Kupplung haben keinen "Bernerraum", wenn sie nicht in diesem System verkehren. Auf diesen freien Raum muss der Mitarbeiter/in (RCP/TKC/LC) vertrauen können (Bundesgesetz). Es wurden Projekte und Prozesse erarbeitet, die nicht selbst ausgeführt werden müssen. Auf die Gesundheit, wie im Bundesgesetz gedacht, wird leider keine Rücksicht genommen! Obwohl die SBB immer wieder betonen, wie wichtig ihr das sei! Es täte gut daran, wenn die Verantwortlichen von Cargo den von ihnen produzierten Ausbildungsfilm selbst einmal anschauen und dann eine Aussage machen, ob das wirklich gesund ist. Auf meine Einladung, diese Arbeit selbst auszuführen, vielleicht bei Schnee auf Schienen Oberkante, hat sich noch niemand gemeldet.

Ein weiteres bekanntes Anliegen betrifft die fehlende Zeit bei Schwächung/Stärkung/ Vielfachsteuerung der Loks. Das Personal muss ohne gemeldete Arbeitszeit produzieren. Beweise sind persönlich an die Leitung gemeldet worden. Zusätzliche Lokomotiven werden einfach ohne Mitsprache in Caros geplant. Die erforderliche Zeit dafür wird aber nicht gewährt, da die Tour sonst umgeplant werden müsste 

Der LPV bleibt dran, kann aber eure Hilfe gebrauchen. 

Beat Kieliger, Ressortleiter Cargo SBB

Wettbewerb zum Jahresende – Mach mit!

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen

Zum Jahresende möchten wir euch mit 3 X 100CHF Reka-Checks beschenken. Dazu müsst ihr nur eine kleine Schätzung abgeben. Die drei, die am nächsten liegen, gewinnen!

Wie viele Mitgliedstaaten sind im ETF (European Transport Workers’s Federation) vertreten? 

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