Newsletter November

An einem «normalen» Tag führen wir Personen und Güter vorwiegend pünktlich und sicher durch die Schweiz. Selten bekommen wir ein «Dankeschön» für unsere Arbeit, dessen sind wir uns auch bewusst. Rückmeldungen erhalten wir, wenn etwas nicht so lief wie es hätte laufen sollen. In diesem Sinne lautete das Thema unseres diesjährigen Bildungskurses «Mit Unvorhergesehenem umgehen» Der Kurs fand in Morges statt und viele Mitglieder konnten am dreitägigen Kurs teilnehmen. Wir hatten vier erprobte Arbeitspsychologinnen zur Verfügung welche uns mittels kurzen theoretischen Inhaltes sowie aktiven Kreativworkshops begleiteten und uns so Werkzeuge für unseren Arbeitsalltag mitgeben konnten.

Die Rückmeldungen zum Kurs waren äusserst positiv und zeigen uns auf, dass solche Kurse für unseren Beruf und unsere mentale Gesundheit wichtig sind. Gleichzeitig haben wir drei Tage miteinander verbringen können und dies hat bei viel Spass und Humor unseren Zusammenhalt noch stärker gefestigt. Denn – Zusammen sind wir stark!

Hanny Weissmüller, Zentralpräsidentin LPV

Korrektur Internetlink

In dem letzten Newsletter haben wir über die Rechtsschutzgesuche geschrieben. Dabei hat sich ein Fehler bei den Sozialdiensten von BLS und RhB eingeschlichen. Informationen über den Sozialdienst können über www.movis.ch (nicht www.movies.ch – wohl eher für Filme…) eingeholt werden.

Präsentation Entwicklungsstand Digitale Kupplung (DAK)

Auf Einladung der Projektorganisation SBB Cargo DAK fand am Freitag 11. Okt. 2024 im Freiverlad im Güterbahnhof Basel eine Präsentation über den Entwicklungsstand einer europäischen, digitalen Kupplung für Güterwagen statt. Eingeladen waren Delegationen des SEV und LPV, sowie Vertreter unserer Partnergewerkschaften aus Frankreich und VIDA aus Österreich. SBB Cargo steht hinter dem Erhalt des Einzelwagenladungsverkehrs (ELWV) in der Schweiz. Dafür ist jedoch die Einführung einer DAK aus produktionstechnischen Gründen, zumindest in der CH, zwingend notwendig.

Präsentiert wurde auch ein aus mehreren Güterwagen bestehender Zug, ausgerüstet mit einer DAK. Technisch sind im Moment eine stabile Datenübertragung, auch unter Berücksichtigung von Umwelteinflüssen möglich. Auch die automatische Bremsprobe, gesteuert ab einem Tablet, funktioniert zuverlässig. Weitere Themen, welche es nun gilt, vertieft zu betrachten sind u.a. Möglichkeiten zur Automatisierung der betrieblichen Zuguntersuchung, teilweise auch unter Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI), eine digitale Prüflogik oder die dauernde Zugsintegrität. Die derzeit in Verwendung stehende 2. Generation von DAK ist noch nicht tauglich für einen Ablaufbergbetrieb (Vorentkuppeln). Dies soll nun an der nächsten Generation DAK erprobt werden. 

Die Sozialpartner haben dabei auch die Gelegenheit benutzt, um zusammen mit dem Projektteam einen kontroversen Austausch zu führen. Dabei ging es nicht nur um technische Features, sondern auch um die Auswirkungen, insbesondere im Hinblick auf den nötigen Kompetenzaufbau, für das betroffene Personal. Letztendlich hängt jedoch die Einführung einer DAK auf europäischer Ebene von der Bereitschaft der verschiedenen Player im Gütertransport auf der Schiene die nötigen Investitionen zu tätigen, sowie dem politischen Willen aller beteiligten Länder (EU) ab.

Weitergehende Informationen zum Projekt DAK sind auch unter folgendem Link abrufbar: https://www.bav.admin.ch/bav/de/home/verkehrsmittel/eisenbahn/gueterverkehr/technische-neuerungen-im-schienenguterverkehr.html.

SEV Migrationstagung

Am 27. September fand in Olten die Migrationstagung 2024 statt. Der Vormittag war dem Thema «Rassismus» gewidmet. Zahlreiche erschütternde Berichte von Kollegen, die Mitglieder des LPV oder anderer Unterverbände sind, liessen eine klare Feststellung zu: Rassismus ist immer noch vorhanden, und zwar bis in die Chefetagen gewisser Transportunternehmungen. Anschliessend diskutierten die Teilnehmenden in Gruppen die Frage «Was kann der SEV zusätzlich tun?» Mehrere sehr interessante Ansätze wurden besprochen, die von der Migrationskommission aufgenommen wurden.

Am Nachmittag referierte Alessandro Pelizzari, Sozialwissenschafter und Direktor der Hochschule für Soziale Arbeit in Lausanne, über «Prekäre Arbeitsverträge sowie Arbeitsmarktregulierung und Gegenstrategien der Gewerkschaften in der Schweiz». Danach wurden in Arbeitsgruppen die Themen «Zeitarbeit» und «Grenzgänger» diskutiert, gefolgt von einer allgemeinen Diskussion, die Alessandro leitete.

Ausschluss von der jährlichen Lohnrunde – SBB

Manchmal kommt es zu Unsicherheiten, wann man nach einer Abwesenheit von der jährlichen Lohnrunde ausgeschlossen wird. Dies besonders bei der Abwesenheit infolge des Mutterschutzes.

Bezüge des Personals ab Januar 2024 (Dokument K 140.3): Mitarbeiter:innen, welche im vorangehenden Kalenderjahr weniger als 3 Monate gearbeitet haben, werden von der jährlichen Lohnrunde ausgeschlossen. Ausgenommen davon ist die Abwesenheit durch den Mutter- bzw. Vaterschaftsurlaub.

Habt ihre weitere Fragen, dann meldet euch bei uns – gemeinsam sind wir stark.

Esther Weber – Fachgruppenleiterin Frauen –  

Abschliessen von unbesetzten Führerständen – SBB Personenverkehr

Die ZFR-Weisung vom Juni 24 über das «Abschliessen von Führerständen» hat über das ganze Produktionsgebiet von ZFR diametral unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Während in der Westschweiz die Weisung eher positiv aufgenommen und auch schnell umgesetzt wurde, löste sie in der Ostschweiz teils heftige Reaktionen aus. Dies mag mit zwei Faktoren zusammenhängen: Einerseits sieht man sich in der Westschweiz vermehrt dem Auftreten von Vandalismus ausgesetzt als in der Deutsch-/Ostschweiz, andererseits unterscheidet sich grundsätzlich auch die Fahrzeugvielfalt zwischen diesen Regionen. Während im Westen vermehrt Triebzüge im Fern- und Regionalverkehr eingesetzt werden, bei denen die Weisung einfacher umzusetzen ist, ist die Vielfalt im Osten ausgeprägter, insb. was «Altbauahrzeuge» (Re420, Re450) angeht.

Fakt ist aber auch, dass insbesondere im Westen mehrere Fälle von Vandalismus in unbesetzten Führerständen, bis hin zum unbefugten Eindringen in einen besetzten Führerstand während der Fahrt, dokumentiert sind. Gerade bei den Fahrzeugen Re420, Re 450 und Re 460 führt die Umsetzung der Weisung im Osten zu Missverständnissen, auch weil die techn. Voraussetzungen, insb. bei den Re450 unzulänglich sind (Schliessriegel der Führerstandstüren bewegt sich durch Bewegung/Vibration). Die Ressortleitung Personenverkehr hat diesbezüglich beim Leiter ZFR interveniert und dabei erreicht, dass eine zusätzliche (Hintergrund-)Info an des LP verfasst sowie die Sensibilisierung des Unterhalt,  insb. im Zusammenhang mit der Gängigkeit des Schliessriegels bei den Re450, vorangetrieben wird. Zudem empfiehlt der LPV schlecht eingestellte Schliessriegel via dem gängigen Meldeprozess zu melden. Grundsätzlich gilt die Weisung explizit nur für unbesetzte Führerstände. Um dem Sicherheitsgefühl des Lokpersonals Rechnung zu tragen (Fluchtwegorientierung), dürfen besetzte Führerstände, auch beidseitig wo vorhanden, geöffnet und während der Fahrt offen bleiben.

Im Zusammenhang mit diesem Geschäft trat auch zutage, dass der Einbezug der PeKo ZFR, speziell im Bereich der Fachführung, nicht immer den Richtlinien zur Mitsprache, festgelegt im GAV SBB, entsprechen. Der LPV hat hier interveniert und beim Leiter ZFR, nach der Umsetzung des Projektes «Weiterentwicklung ZFR», einen runden Tisch mit den neuen Verantwortlichen gefordert.  

«Wilder Westen» - SBB Personenverkehr

Jedes Jahr aufs Neue warten wir Lokführer geduldig, bis die offiziellen Freitage der neuen Rotation endlich ersichtlich sind und wir unseren Familien und Freunden die Termine bestätigen können. Umso grösser ist die Ernüchterung, wenn einem klar wird, dass die Wochenenden immer kürzer werden. Trotz jahrelanger Erfahrung mit Unterbestand beim Lokpersonal, hat die Planung im Westen dabei das eventreichste Jahr seit langem schlichtweg übersehen. Als die Rotation fertig schien, fiel auf, dass vor allem an Sonntagen bis zu 11 Personen fehlen. Kurzerhand entschied man auf Seite SBB, diese in die Rotation einzubauen. Wie immer auf dem Rücken des ausführenden Personals. So kommt es nun, dass «Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben» einmal mehr auf der Strecke bleibt und unser Privatleben wieder ein kleines Stückchen mehr fremdbestimmt wird.

In Graubünden brennt der Baum schon vor Weihnachten - RhB

Die Lokführer der RhB sind frustriert über die neuen Jahresdienstpläne und das Vernehmlassungsverfahren. Aufgrund von Personalengpässen wurde ein Projekt zur Effizienzsteigerung gestartet, jedoch wurden die Sozialpartner nur unzureichend informiert. Trotz Versprechungen über positive Veränderungen wurden konkrete Dienstpläne nicht rechtzeitig vorgelegt. Nach Präsentation der neuen Pläne gab es massive Kritik und Empörung, da die Pläne als unattraktiv und gesundheitsschädlich empfunden werden. Die Leitung fordert konstruktive Vorschläge, lehnt jedoch eine vollständige Rückweisung ab. Die Lokführer fordern, die alten Winter-Dienstpläne beizubehalten und eine zufriedenstellende Jahresdienstplanung ab Frühling/Sommer 2025 einzuführen.

Zusätzlich wird kritisiert, dass mittlere und obere Kader, die dieses Vorgehen unterstützen, den Lokführern Geringschätzung entgegenbringen. Es wird bemängelt, dass externe Berater hinzugezogen werden, anstatt auf interne Meinungen zu hören. Die Personalzufriedenheit sinkt drastisch, und jahrelange Bemühungen zur Verbesserung des Arbeitsklimas werden zunichte gemacht. Der LPV RhB fordert, dass die Dienstpläne pragmatisch angepasst werden, insbesondere dass keine unbezahlten Pausen länger als 60 Minuten vorgesehen sind. Die RhB wird aufgefordert, sofort Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation zu verbessern. Der LPV überlegt sich die Angelegenheit vor das Schiedsgericht bringen, um zu klären, ob das einseitige Übergehen der geltenden sozialen Absprachen in der Fachbereichsweisung Lokpersonal rechtens ist.

Brätelplausch Zentralbahn

Bereits am 31. August 2024 fand im Freilichtmuseum Ballenberg der Brätelplausch des LPV Zentralbahn statt. Dieser Anlass findet alle zwei Jahre seine Durchführung. Wir hatten weniger Besucher als in anderen Jahren. Ein Grund wird das Unwetter vom 12. August im nahegelegenen Brienz gewesen sein. Die Aufräumarbeiten liefen zu dieser Zeit auf Hochtouren. So genossen die Anwesenden einige gemütliche Stunden bei schönem und warmem Wetter bei leckerem Essen und Trinken. Das Freilichtmuseum war trotz des Unwetters während der ganzen Zeit erreichbar.

Für den LPV Zentralbahn, Barbara Gutfleisch

Racletteplausch in Brig

Am 14. Oktober 2024 fand in Brig ein gemütlicher Racletteplausch statt, der unter der Leitung vom LPV Sektion Brig mit freundlicher Unterstützung von zahlreichen Unterverbänden organisiert wurde. Bei gutem Wetter und guter Laune versammelten sich zahlreiche Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, um gemeinsam ein Raclette zu genießen.

Die Atmosphäre war von Anfang an einladend und fröhlich. Die Tische waren freundlich geschmückt und der köstliche Duft von schmelzendem Käse zog viele hungrige Mäuler an. Jeder hatte die Möglichkeit, sich nach Herzenslust mit verschiedenen Beilagen wie Kartoffeln, Essiggurken und Zwiebeln zu versorgen, um sein individuelles Raclette zu kreieren.

Die gute Beteiligung zeigte nicht nur das große Interesse an der Veranstaltung, sondern auch den starken Zusammenhalt innerhalb unserer Gewerkschaft. Alte Freundschaften wurden aufgefrischt und neue Bekanntschaften geschlossen. Es war schön zu sehen, wie die Menschen, egal aus welchem Unterverband, zusammenkamen und den Nachmittag in vollen Zügen genossen.

Die Mischung aus kulinarischen Köstlichkeiten und fröhlicher Stimmung machte diesen Racletteplausch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Ein großes Dankeschön an alle, die zum Gelingen dieses Abends beigetragen haben – sei es durch die Organisation, das Mitbringen von Werbeartikeln oder einfach durch ihre gute Laune!

Reto Schalbetter – LPV Brig