Newsletter Juni

Obwohl der Sommer vor der Tür steht, scheinen die letzten Wochen keine Zeichen in dieser Hinsicht zu setzen. Anbei unsere letzten Newsletter vor der Sommerpause mit vielen sehr wichtigen Themen sowie verschiedener Aktivitäten des LPV.

Ich wünsche allen einen schönen Sommer mit funktionierenden Klimaanlagen und eine gute Lektüre.

Hanny Weissmüller, Zentralpräsidentin LPV

Gesamterneuerungswahlen Zentralvorstand LPV

Am 3. September 2024 findet in Brugg AG unsere Delegiertenversammlung statt und wir werden für den Zentralvorstand Gesamterneuerungswahlen durchführen.

Die Funktionen des/der Werbeverantwortlichen, Ressortleiter:in SBB Cargo, Fachgruppenleiter:in Migration und Fachgruppenleiter:in Jugend sind neu zu besetzen. Falls du Interesse an einer dieser Funktionen hast, kannst du dich bei der Zentralpräsidentin Hanny Weissmüller () gerne über die Aufgaben erkundigen.

Wir freuen uns auf engagierte Lokführer:innen um den Zentralvorstand zu ergänzen.

Bildungskurs 30. Oktober bis 1. November 2024 unter dem Motto:

Stress bewältigen – Ressourcen stärken – gesund bleiben

Sicherheit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Qualität spielen beim Lokpersonal eine wichtige Rolle. Ebenso sind Reaktionsfähigkeit sowie Erfahrung im Umgang mit unvorhergesehenen Ereignissen in diesem anspruchsvollen und verantwortungsvollen Beruf zentral. Während der Fahrt muss richtig und schnell auf Signale, Geschwindigkeitsregelungen und unvorhersehbare Ereignisse reagiert werden. Dabei ist die Selbständigkeit aber auch die Zusammenarbeit mit Betriebszentralen und Leitstellen wichtig. Es stellt sich die Frage: Wie bleibe ich gesund, auch wenn es mal stressig wird? Und wie gehe ich mit Unvorhergesehenem um?

Im Kurs gehen die Teilnehmenden diesen Fragen aktiv und kreativ mit Werkzeugen und den Händen nach. Die Teilnehmenden erkennen und stärken dabei ihre individuellen Ressourcen. Die spezifischen Fragen, Anliegen und Erlebnisse sowie Handlungsmöglichkeiten werden aufgenommen und bearbeitet, damit die Stressbewältigung im beruflichen Alltag gelingt. Mit gestärkten Ressourcen geht es dann zurück auf die Schiene.

Falls dich dieses Thema interessiert kannst du dich unter diesem Link anmelden sowie auch weiterführende Informationen finden.

Übergabe Resolution «Sicherheit» BLS

Der Kanton Bern prüft den S-Bahn Ausbau in den Nachstunden am Wochenende nach Vorbild andere S-Bahnen in der Schweiz. Der LPV/VTP BLS setzt sich schon jetzt für die Sicherheit des Personals auf zukünftigen Nacht-S-Bahnen ein. Hauptsächlich fordern wir, dass diese Züge durch Security Personal begleitet wird. Im Besonderen soll das Lokpersonal Züge an Abstellorten nicht allein räumen müssen. Dazu haben wir am 29. Mai 2024 dem CEO Daniel Schafer eine Resolution übergeben. Einen ausführlichen Bericht erscheint in der SEV Zeitung.

Es grünt so grün…, alle Jahre wieder!

Es gibt Dinge, welche mit einer penetranten Regelmässigkeit jährlich immer wieder auftreten. Feiertage wie Geburtstage gehören dazu, aber auch eher unliebsame Dinge wie z.B. die Steuererklärung. Sie alle haben jedoch etwas gemeinsam: Ihre Planbarkeit. Mit derselben penetranten Kadenz, und deshalb im Grundsatz ebenfalls planbar, blüht jeweils im Frühling und im Sommer die Vegetation entlang und auf der Eisenbahn-Infrastruktur. Soweit eigentlich keiner Erwähnung wert…, bis die Sicherheit ins Spiel kommt: Immer wieder erreichen den ZA LPV, meist über die eigens (auch) dafür eingerichtete Maildresse , Bilder von durch üppige Vegetation zugewachsenen Signalen und Beschilderungen. Zwar werden z.B. zugewachsene (Zwerg-)Signale nach einer entsprechenden schriftlichen Meldung durch das Personal der EVU jeweils zeitnah vom Wildwuchs befreit, trotzdem ist der LPV mit diesem Prozess nicht einverstanden. Es kann nicht angehen, dass sich die Infrastrukturbetreiber (ISB) das Personal der EVU zu Eigen machen und sich damit faktisch die Streckenkontrolle sparen. Denn: Damit gerade zugewachsene Zwergsignale gemeldet werden können, muss deren Standort bekannt sein. Gerade auf Anlagen, welche eher selten und nur in Ausnahmefällen befahren werden, ist dann das Risiko die zugewachsenen Signale zu übersehen, resp. nicht wahrzunehmen erhöht. Zudem sind mit üppiger Vegetation überwucherte Gehwege und Abstellgruppen auch ein Gesundheitsrisiko (Stolperfallen, oder auch latente Gefahr von Zeckenbissen).

Gemäss Eisenbahngesetz (EBG) Art.5, Abs.3 ist der ISB verpflichtet «….den Unterhalt der Anlage (…) zu gewährleisten». Der LPV sieht daraus die Pflicht, dass der ISB selbst die entsprechenden Vorkehrungen zum regelmässigen Unterhalt der Anlagen (und somit auch der Bekämpfung der Vegetation wo nötig) zu treffen hat. Der LPV hat deshalb das Thema zur Behandlung in der ständigen Begleitgruppe Sicuro zur Bearbeitung eingegeben. Nicht zuletzt darf in diesem Zusammenhang auch erwähnt werden, dass die EVU gegenüber den ISB auch eine Trassenbenützungsgebühr, welche den entsprechenden Unterhalt beinhaltet, zahlen müssen.

"Man darf ja überhaupt nichts mehr sagen….!” 

So oft hört man diesen Spruch. Ja, ich gebe es zu, es ist schwieriger geworden und auch ich spreche ganz bestimmt nicht immer politisch korrekt. Aber es ist nicht so, dass es neu ist, dass mann nichts mehr sagen darf, sondern es ist so, dass sich viele Frauen, Minderheiten und Menschen, welche bisher keine Stimme hatten, sich nicht mehr alles gefallen lassen bei sogenannten Witzen oder Komplimenten und nicht angebrachte Anspielungen. Zum Glück ist es heute möglich auf sich zu hören und sich gegen das einzusetzen, was störend und unangenehm ist.

Aber stellen wir uns doch bei allem, was wir tun und was wir sagen die Frage: würde ich dies auch gegenüber meiner Tochter tun? Würde ich dies meiner Vorgesetzten sagen? Oder wie würde ich mich fühlen, wenn morgen darüber in der Zeitung geschrieben wird? Und dann merken wir: es ist ja gar nicht so schwer

Gerne möchte ich an dieser Stelle auf ein Büchlein vom SEV aufmerksam machen. Es heisst "Psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz”. Fühlen wir uns in einer Situation unwohl, gemobbt, diskriminiert etc., können diese hier festgehalten werden. Dies hilft uns, wenn wir diese Fälle über den Sozialdienst des Arbeitgebers melden möchten. Ihr könnt dies gerne über mich beziehen (). Informiert euch, an welcher Stelle euer Arbeitgeber euch dabei unterstützen kann. Oder fragt uns. Wir sind da.

Esther Weber – Fachgruppeleiterin Frauen – LPV 

Startende Züge bei Aussensignalisierung

Da es zu Unsicherheiten und Fragen gekommen ist, haben wir dies für euch abgeklärt. Es geht um die Änderung der AB FDV, R 300.6: Zugfahrten, 6.3: Abfahrt: startenden Zügen bei Aussensignalisierung. Da steht: „Der Lokführer fährt mit jedem startenden Zug ohne infrastrukturseitige Geschwindigkeitsüberwachung mit Fahrt auf Sicht bis zum Beginn der Überwachung durch das Zugbeeinflussungssystem oder bis die Zugspitze das nächste Hauptsignal erreicht hat.“

Fahrt auf Sicht hat einen grossen Einfluss auf unser Fahrverhalten und ist für uns oft mit dem Sammelformular Befehle verbunden. In den FDV ist dies aber klar definiert:

- den Sichtverhältnissen angepasste Fahrgeschwindigkeit, höchstens

- 40 km/h, sodass rechtzeitig vor einem auf Sichtdistanz erkennbaren Hindernis angehalten werden kann.

Daraus lässt sich ableiten und wer wurde auch vom PEX so bestätigt: ist das nächste Hauptsignal sichtbar und lässt sich dazwischen kein stehendes Hindernis erkennen, dürfen wir fahren. Es ist nicht so, dass wir mit einem beweglichen oder überraschenden Hindernis rechnen müssen.

Bleiben wir informiert – bleiben wir stark.

Rückblick auf die B100-Tagung vom 3. Juni 2024

Am Montag, den 3. Juni fand die jährliche Tagung der B100-Lokführer:innen statt. Wie in den vergangenen Jahren wurde dieser Tag vom SEV organisiert, um die B100-Kolleginnen und -Kollegen der verschiedenen SBB-Einheiten bei diesem Treffen zusammenzubringen.

Der Tag wurde von rund 40 Kolleginnen und Kollegen besucht und begann mit verschiedenen aktuellen Informationen durch die Gewerkschaftssekretäre und -sekretärinnen. Danach wurde der Tag mit Arbeitsgruppen fortgesetzt, die nach den verschiedenen Betriebseinheiten und Themen gegliedert waren.

Im Anschluss daran wurden die aufgetretenen Probleme besprochen und Ziele festgelegt.

Abgesehen von den immer wiederkehrenden Problemen bei der Anerkennung und Wertschätzung der verschiedenen B100-Lokführenden durch die SBB wurde deutlich, dass der Personalmangel ein Problem darstellt. Dieses dürfte sich mittelfristig aufgrund der bevorstehenden Pensionierungen und der relativ geringen Anzahl von Neueinstellungen durch die SBB zur Stabilisierung des Personalbestands in den kommenden Jahren noch verschärfen.

Scharf kritisiert wurde auch die Tatsache, dass das Fahrpersonal von SBB Cargo nicht die im GAV Cargo vorgesehene Entschädigung von 19 Franken für jede geleistete Dienstschicht erhält. Es wurde vereinbart, rasch bei SBB Cargo zu intervenieren, damit den Kolleg:innen B100, A40 und Ai 40 diese Zulage erhalten können.

Über die diskutierten Themen hinaus ermöglichte die Tagung viel kontruktiven und freundschaftlichen Austausch unter den Anwesenden. Auch dies war ein Ziel der Veranstaltung: die Beziehungen und die Solidarität unter den  Kolleg:innen zu stärken, die sich zwangsläufig im Arbeitsalltag selten antreffen, aber gemeinsam am Funktionieren des Bahnsystems arbeiten.

Selim Taboubi/Vertreter A40-B10 des LPV

Rückblick auf die Frauentagung LPV

Am 5. Juni trafen wir uns in Bern zur diesjährigen Frauentagung. Wir waren eine spannende Gruppe von Frauen aus den unterschiedlichsten Orten der Schweiz und von verschiedenen Verkehrsunternehmen. Den Vormittag haben wir dazu genutzt, mit einer Kapitänin der Swiss im Austausch zu sein. Was läuft bei ihnen gut, was weniger? Gibt es Parallelen zu uns? Am Nachmittag haben wir unsere Stressfaktoren zusammengetragen und angeschaut, wie wir damit umgehen.

Der Tag war sehr bereichernd und spannend. Wir haben gemerkt, wie wichtig der Austausch untereinander ist. Dies möchten wir gerne weiterführen. Deshalb merkt euch schon jetzt den 4. Juni 2025 für die nächste Frauentagung vom LPV.

Ich möchte diese Stelle auch dafür nutzen, um allen, die dabei waren oder die mich sonst in einer Form immer wieder motivieren, an unseren Themen dranzubleiben, ganz herzlich bedanken. Ich konnte sehr viel Energie tanken und ich freue mich sehr, mich, gemeinsam mit euch, weiter für uns einzusetzen.

Esther – Fachgruppenleiterin Frauen –  

74 Jahre Mitgliedschaft
Das ehemalige Mitglied Rudolf Märki des LPV's Biel-Bienne durfte am 29. Mai seinen 100. Geburtstag feiern. Er arbeitete bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1989 als Lokführer im Depot Biel. Er trat 1950 dem SEV bei.

Bei sehr guter Gesundheit wohnt Rüdu in seinem Haus und erfreut sich jeden Tag am schönen Garten.

Die Präsidenten Roger Schweizer (PV Biel) und Sélim Taboubi (LPV Biel-Bienne) überbrachten dem Jubilar die besten Grüsse des SEV's. Bei einem kleinen Apero konnten wir mit Rüedu die vergangenen Zeiten Revue passieren lassen.

Wir wünschen ihm weiterhin beste Gesundheit