Women in Rail
Im 2021 hat die SBB und BLS die europäische Sozialpartnervereinbarung unterschrieben. Dabei geht es darum, die Frauen im Eisenbahnsektor zu fördern. Die Eisenbahn braucht die Frauen, damit auch in Zukunft alle Stellen besetzt werden können. Geschlechterdiversität ist eine Bereicherung und sie trägt zu besseren Arbeitsbedingungen für alle bei. In der Vereinbarung wurden einige Schlüsselmassnahmen definiert. Es geht um die Beendigung von geschlechterspezifischer Gewalt, eine ausgewogene Beteiligung und gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt und eine ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern in Entscheidungspositionen. Zudem werden konkrete Massnahmen gefordert, um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Frauen und Männer in der Praxis umzusetzen. Das Ziel der Vereinbarung ist es, mehr Frauen für den Eisenbahnsektor zu gewinnen und die Geschlechterdiversität zu erhöhen. Der Arbeitgeber muss ein Arbeitsumfeld schaffen welches für Frauen attraktiv ist und sie langfristig hält. Stereotype Denkweisen und eine von Männer dominierte Kultur inklusive geschlechterspezifischer Diskriminierung muss beseitigt werden. Die Geschlechtergleichstellung beruht auf den Grundsätzen der Nichtdiskriminierung. In dem Dokument wurden 8 Politikbereiche definiert. Dies sind:
Wir können nicht auf all diese Themen Einfluss nehmen. Konkret können wir uns aber für folgendes stark machen und uns für eine Verbesserung einsetzen.
Gleichstellungspolitik im Allgemeinen Die Gleichstellung von Frau und Mann ist ein Grundwert. Deshalb muss ganz klar eine Geschlechtergleichstellung am Arbeitsplatz, Nichtdiskriminierung, Gleichbehandlung und Chancengleichheit gefordert und umgesetzt werden. Diskriminierung ist nicht zulässig. Die Gleichstellung muss von oberster Führungsebene aktiv unterstütz werden. Geschlechterstereotype müssen aus der Unternehmenskultur beseitigt werden. Das Unternehmen ist verpflichtet Belästigung, sexuelle Belästigung und Sexismus zu bekämpfen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Die Gleichstellungsstrategie muss überwacht und evaluiert werden.
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben Es muss ein Umfeld geschaffen werden, welches Frauen im Arbeitsumfeld unterstützt und sie auch für längere Zeit hält. Die gelebte Kultur muss offen sein. Es müssen Arbeitszeitmodelle geschaffen werden und der Mutterschutz muss definiert sein, damit Frauen in jeder Lebenslage unterstütz werden. In der heutigen Zeit darf es nicht sein, dass sich eine Frau zwischen Familie und Beruf entscheiden muss. Die Möglichkeit, Beruf und Privatleben zu vereinbaren, muss gegeben sein. Der Arbeitgeber muss durch flexible Arbeitsregelungen die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden abholen und ermöglichen. Dies auch in operativen Berufen, bei Beschäftigten im Schichtbetrieb. Das Privatleben muss planbar sein. Im Bereich des Mutterschutzes braucht es klare Regeln und eine Unterstützung, damit die Frauen möglichst bald wieder zurück auf den Zug können. Hier ist mein Ziel, dass die Arbeitsplanung mehr auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer:innen eingeht. Diese sind sehr individuell. Sollen Teilzeittage auch am Wochenende bezogen werden können? Ist anstelle einer 6-Tage-Woche eine 5-Tage-Woche für die Gesundheit förderlicher? Zudem sollte die Schichtlage gewünscht werden können und gesuchte, Teilzeit zu arbeiten, müssen bewilligt werden.
Sicherheit und Gesundheitsschutz Die Sicherheit und der Gesundheitsschutz muss auch aus Sicht der Frauen gewährleistet sein. Dazu gehört auch eine persönliche Schutzausrüstung in bestmöglicher Passform. Die PSA muss so konzipiert sein, dass sie die korrekte Benutzung erleichtert und auf die Körperstatur aller Beschäftigten unter Berücksichtigung geschlechterspezifischer Bedürfnisse abgestimmt ist. Die sanitären Anlagen müssen der Privatsphäre und der Sicherheit auch aus weiblicher Sicht entsprechen. Bedürfnisse müssen ernst genommen und umgesetzt werden. Insbesondere in den Abend- und Nachtstunden müssen die Arbeitgeber für angemessene Sicherheitsbedingungen für das Zugpersonal sorgen. Wünschenswert wäre hier eine bessere Unterstützung durch Kurse zum Thema Selbstschutz und vermehrt Begleitung durch die Transportpolizei.
Massnahmen gegen sexuelle Belästigung und Sexismus Sicherheit und gegenseitigen Respekt sind entscheidend für das Wohlbefinden der Beschäftigten. Belästigungen, Diskriminierung, sexuelle Belästigungen und Sexismus erniedrigen, entwürdigen und verletzen das Wohlbefinden, den Wert oder die Würde einer Person. Solche Verhaltensweisen sind unzumutbar. Gegen sexuelle Belästigung, Belästigung und Sexismus muss eine muss eine klare Strategie festgelegt sein. Es liegt in der Verantwortung der Führungskräfte, dass diese Strategie umgesetzt wird. Ihr vorbildliches Verhalten ist entscheidend und spielt eine wesentliche Rolle bei der Vermeidung von unangemessenem Verhalten. Die Umsetzung und Wirksamkeit der Strategie muss überprüft und überwacht werden. Für mich ist der im Intranet abgelegte Verhaltenskodex zu wenig aktiv. Es darf auch nicht lediglich Hinweise geben, wo sich die Betroffenen melden sollen oder wie sie sich in einer nächsten Situation zu verhalten haben. Die sexualisierte Gewalt und Belästigung muss zum Thema gemacht werden. Anhang von Beispielen muss aufgezeigt werden, welches Verhalten nicht toleriert wird. Es muss aktiv auf die Menschen zugegangen werden, die sich nicht korrekt verhalten. Die Besprechung des Verhaltenskodexes muss Thema sein an Weiterbildungstagen oder bei jährlichen Gesprächen mit den direkten Vorgesetzten. |