Newsletter September

BAR-Verhandlungen – SBB Personenverkehr

 

„Unter Dach und Fach“ ist ein Ausdruck, der bei den BAR-Verhandlungen noch nicht gefallen ist. Genau so harzig wie am Anfang setzten wir vor zwei Wochen die Verhandlungen fort. Auch der Folgetermin vom 17. September war für beide Seiten nicht von Erfolg gekrönt. Die Kombination von Sparübung und neuer Einteilungsphilosophie hat massiven Einfluss auf die Zukunft des betroffenen Personals und sorgt für hochrote Köpfe. Ständig wird jene Zukunft des Bahnbetriebs hervorgehoben, wer diese fahren soll und zu welchen Bedingungen wird offen gelassen. Die wenigen Verbesserungen, die das System leisten können soll, werden durch laufende Prozesse und schlechter Kommunikation überschattet und zeichnen ein düsteres Bild. Der einzige Lichtblick sind die vielen Feedbacks aus der Basis, welche unsere Haltung bekräftigen.

 

Weitere Informationen gibt es am 29. Oktober, dann findet der nächste BAR-Ausschuss statt.

Fachtagung über menschenwürdige Arbeit im Eisenbahnsektor 

 

Anfang September durfte ich für eine Woche in Genf bei der ILO (International Labor Organisation) an der Fachtagung über menschenwürdige Arbeit im Eisenbahnsektor dabei sein. Ich war Teil der Worker-Group, der Vertreter:innen der Gewerkschaften aus der ganzen Welt. Gemeinsam haben wir ein Dokument verfasst mit Punkten, die wir für unsere Arbeit im öffentlichen Verkehr wichtig finden, für die Förderung von fairen Arbeitsbedingungen und zur Stärkung der Sicherheit im Schienenverkehr. In Zusammenarbeit und Verhandlung mit Vertreter:innen der verschiedenen Ländern und Arbeitgebenden haben wir Ende der Woche ein Papier verabschiedet. Es dient nun den verschiedenen Gewerkschaften als Grundlage und unterstützt sie, damit unsere Rechte und gute Arbeitsbedingen gefordert werden können. 

 

Für mich wichtige Punkte dabei sind die Möglichkeit für den sozialen Dialog, dass wir in einem sicheren und gesunden Arbeitsumfeld unsere Arbeit verrichten können, dass Pausenräume und sanitäre Anlagen zugänglich und sauber sind, die PSA geschlechtergerecht ist, eine positive Sicherheitskultur herrscht, die Jugend gefördert wird und eine gute Ausbildung und technische Unterstützung geboten wird.

 

Es war sehr spannend, mich mit Eisenbahner:innen aus den unterschiedlichsten Ländern auszutauschen. Der Stolz, ein “Union” zu sein, war berührend. Ich bin dankbar für alles, was wir mit der Gewerkschaft bereits erreicht haben. Mir wurde aber auch bewusst, welches Privileg wir haben, in der Schweiz zu Arbeiten, dass bei uns der soziale Dialog mit den Arbeitgebenden aktiv gelebt wird und möglich ist. Lasst uns an unseren Themen dranbleiben, lasst und weiter darauf aufmerksam machen, was verbessert werden muss und lasst uns weiter vereint und stark bleiben im SEV, stolz, Gewerkschafter:innen zu sein.

 

Esther – Frauenvertreterin LPV –  

 

Einsatzkonzept 2.0: Mehr Fragen als Antworten – und die Zeit läuft / SBB Personenverkehr

 

An der letzten informativen Sitzung sollte das «Ziel abgeholt und Fragen geklärt» werden – verbindliche Informationen werden erst an der Projektinfositzung im Oktober in Aussicht gestellt. Bis dahin bleibt vieles unklar, obwohl Entscheidungen mit erheblicher Tragweite im Raum stehen.

 

Mit «Phoenix» steht ein separates Tool bereit, das mit SOPRE zusammenarbeitet und Varianten aufbauen sowie simulieren kann. Doch solange Annahmen, Parameter und die Überprüfung an der Realität nicht offengelegt sind, bleibt es Theorie. Genau hier harzt es: Realistische Beispiele, wie ein neuer Brechpunkt zu messbaren Produktivitätssteigerungen führen soll, fehlen – obwohl der LPV-SEV explizit danach gefragt hat. Welche Konsequenzen das für Dienstzuschnitte, Stabilität und Belastung der Personals hat, bleibt unbeantwortet – eben weil die angekündigten «realistische Beispiele» nicht geliefert wurden.

 

Das eigene Fazit fällt ernüchternd aus: «Die SBB weiss nicht wie das Ganze herauskommt. Es handelt sich wieder einmal nur um Hypothesen und die SBB ist nicht in der Lage realistische Beispiele mit den prophezeiten Produktivitätssteigerungen aufzuzeigen. Unser Urteil zur Kommunikation: «weder Hand noch Füsse» – und nach den erhaltenen Informationen sind «die Fragezeichen noch grösser als vorher».

 

Was wir verlangen:

  • Transparenz statt Vertröstung: Konkrete, nachvollziehbare Beispiele aus realen Umläufen, die die behaupteten Produktivitätsgewinne belegen.
  • Pilotversuche mit Messpunkten: Bevor Rollouts geplant werden, an ausgewählten Brechpunkten testen und die Auswirkungen auf Betrieb und Personal evaluieren.
  • Verbindliche Personalstrategie
  • Ausbildung mit Augenmass
  • Offenlegung der Modelllogik: Annahmen und Validierung von Phoenix/SOPRE zugänglich machen und gemeinsam mit den Sozialpartnern plausibilisieren.
  • Verlässliche Kommunikation

 

Unser SchlusswortSolange zentrale Punkte ungeklärt bleiben und die geforderten Nachweise ausstehen, bewerten wir das Einsatzkonzept 2.0 kritisch. Effizienzversprechen ohne Evidenz gefährden Planstabilität und Arbeitsbedingungen. Wir erwarten bis zur Projektinfositzung im Oktober substanzielle Inhalte – und bis dahin eine echte Einbindung derjenigen, die das Konzept tragen sollen: der Mitarbeitende

Annahmeverzug, krank bei Teilzeit, zusätzliche RE’s bringen? 

 

Das Arbeitszeitgesetz (AZG) und die entsprechende Verordnung (AZGV) dazu sind ein grosses Thema und manchmal schwierig zu verstehen. Und doch haben wir, gerade im Schichtbetrieb, täglich damit zu tun und es ist unabdingbar, dass wir uns damit auskennen. Da es ein relativ altes Gesetz (1971 verabschiedet) ist, ist die Teilzeitarbeit darin nicht geregelt. Es müssen dringend dazu Regelungen diskutiert und festgelegt werden. Weil deshalb viele Fragen nicht beantwortet sind, bietet dir der LPV, der SEV und ganz speziell unsere Expert:innen für das Arbeitszeitgesetz Unterstützung und beantworten deine Fragen.

 

Wenn dein CTF gegen Ende Jahr verlangt, dass du zusätzliche RE’s bringen musst, wenn du als Teilzeitarbeitende:r wegen Krankheitstagen oder wegen kurzen Touren ins Minus kommst, wenn deine Jahresplanung mehr als die Vorgeschriebenen 115 arbeitsfreien Tage hat.... und du dich fragst, ob dies korrekt ist, dann sei am 28. Oktober (für nicht SBB-Kolleg:innen am 14. Oktober) bei der Sprechstunde zum Arbeitszeitgesetzt dabei und stelle deine Fragen, tausche dich mit anderen aus und profitiere von den Fragen, die andere den Fachpersonen stellen.

 

Die Sprechstunden werden auf Deutsch angeboten. Sollte die sprachlich für dich nicht möglich sein oder passt der Termin nicht, so melde dich bei uns, damit wir dir mit fachlicher Beratung weiterhelfen und Kontakte herstellen können. Unser Wissen bringt uns weiter – gemeinsam sind wir stark.

 

Esther – Frauenvertreterin LPV –

Werbeaktion mit Hotdogs in Genf

Am 2. September haben die Genfer Vorstände von LPV und ZPV von 10 bis 16 Uhr ihren Kolleginnen und Kollegen gemeinsam Kaffee, Gipfeli, Pains au chocolat und Hotdogs offeriert. Mit dabei war auch der für die Genfer SBB-Sektionen zuständige Gewerkschaftssekretär des SEV, Vincent Barraud.

 

Der Anlass bot den beiden Sektionen die Gelegenheit, den Kontakt mit ihren Mitgliedern zu pflegen, und ermöglichte dem ZPV zudem einige Beitritte. Auch Kollegen der Reinigung genehmigten sich am Stand einen Kaffee oder einen Hotdog und freuten sich über die gute Kollegialität.

Auch wenn die Geselligkeit im Vordergrund stand, bot dieser Tag die Gelegenheit, den Puls des Depots zu nehmen, besonders bezüglich der Integrierten Produktionsplanung (IPP), die das Unternehmen einführen will, und der damit verbundenen BAR-Verhandlungen.


Wie gewohnt wurde auch Werbematerial verteilt, aber diesmal standen die Armbänder und Buttons der laufenden Kampagne «Stopp Gewalt – mehr Respekt für das Personal» im Vordergrund. Es war eine gute Gelegenheit, daran zu erinnern, dass dieses Problem das gesamte Personal betrifft und dass wir alle unsere Kolleginnen und Kollegen unterstützen müssen, die im direkten Kundenkontakt stehen und damit besonders verletzlich sind.

 

Reserviert euch schon den 24. November 2025 für die Raclette-Aktion!

Chäsbrätel – Treff Zentralbahn 4. September 2025

 

Der Vorstand LPV Zentralbahn hat am Donnerstag, 4. September einen gelungenen Anlass zur Werbung von neuen Mitgliedern und Pflege der bestehenden Mitglieder lanciert.

Alle Mitarbeitenden der Zentralbahn wurden in Luzern zwischen 10.30 – 16.30 Uhr zum Chäsbrätel («geschmolzener Käse auf Brot» mit Silberzwiebeli und Cornichons) und Getränke eingeladen. Die Atmosphäre war gemeinschaftlich und ungezwungen mit wertvollen Gesprächen. Muriel Zürcher und Toni Feuz unterstützten die gewerkschaftlichen Themen und Fragen rund um die Mitgliedschaft. Der Vorstand dankt Barbara Gutfleisch für die Unterstützung zum leiblichen Wohl in Form der Bewirtung.

Es war ein geschätzter Anlass mit vielen Danksagungen von Kolleginnen und Kollegen. Die positive Strahlkraft der Sektion LPV und Wirkung auf treue genauso wie neue, potenzielle Mitglieder ist rundum gelungen.

Hot-Dog Stand am Freitag, 05.09.2025 – LPV Brugg

 

Der diesjährige Hot-Dog Anlass wurde im Lokpersonalzimmer durchgeführt, da das Wetter sehr wechselhaft war. Dies schadete der gemütlichen Stimmung nicht im Geringsten, sondern lud an den Tischen zum Verweilen ein. Die Hot-Dog Maschine wurde auf dem Fenstersims aufgestellt und der Duft welcher nach draussen strömte, verleitete die ein oder andere Person auf einen Abstecher nach drinnen ein. Ob vor oder nach der Arbeitsschicht; der Hot-Dog erwies sich als geeigneten Snack für jeden Tagesrhythmus. Unterstützt wurde der LPV Brugg von der Gewerkschaftssekretärin Regula Pauli, welche eine grosszügige Menge an Werbematerial mitbrachte und aktiv verteilte.

Hotdog Aktion des LPV Landquart

 

Am 21. August 2025 fand in Chur die zweite Mitglieder Werbeaktion vom LPV Landquart statt. Von 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr standen die Vorstandsmitglieder des SEV, LPV und PEKO den Mitgliedern und noch Nichtmitgliedern für Fragen und Diskussionen beim Depot Chur zur Verfügung. Bei so vielen Fragen und so heissen Diskussionen wurde der Hunger und Durst mit einem Hotdog und einem Eistee gestillt. Sogar das Wetter wollte die Aktion unterstützen und stellte den Regen vorübergehend ein. Es wurden viele Fragen beantwortet und sehr viele und zum Teil auch heisse Diskussionen über die Zukunft des SEV/LPV geführt. Allen Beteiligten, welche sich Zeit genommen haben die Aktion durchzuführen, recht herzlichen Dank.